Chinesische Medizin / Akupunktur

Alternative Heilmethoden erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit. Daher übernehmen Krankenkassen seit 1999 die Kosten für Akupunktur, die wohl bekannteste und am besten nachgewiesene Methode. Voraussetzung ist jedoch, dass der Arzt über ein Fähigkeitszeugnis der FMH verfügt, das eine entsprechende Ausbildung bescheinigt.

Akupunktur ist Teil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und hat ihre Wurzeln in der Antike. Ursprünglich als "Zhen Jiu" bekannt, was "Stechen und Brennen" bedeutet, umfasst sie auch die Moxibustion, bei der durch Verbrennen von Kräutern über den Akupunkturpunkten Wärme erzeugt wird.

Unterformen der Akupunktur

  • Schröpfen

  • Das sogenannte blutige Nadelstechen

  • Chinesische Massage

  • Elektroakupunktur

  • Laserakupunktur

  • Ohrakupunktur

  • Schädelakupunktur

ie Behandlung mit Kräutern, Mineralien und teilweise tierischen Produkten ist ein wichtiger Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin. Diese werden meist in Form von Tees verabreicht, es gibt jedoch auch einfachere Formen wie Granulate oder Tinkturen. Oft wird die Kräutertherapie mit Akupunktur und Moxibustion kombiniert. Eine solide Ausbildung in chinesischer Medizin entspricht einem Zweitstudium und ist unerlässlich, um eine korrekte Diagnose zu stellen und eine angemessene Therapie durchzuführen Leider gibt es immer mehr Schnellausbildungen, die zu mangelnden Behandlungserfolgen führen können und das Ansehen der Methode negativ beeinträchtigen.

Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) heute

Die Akupunktur kann, wenn sie richtig angewendet wird, vollständig in die Schulmedizin integriert werden, ähnlich wie die Chiropraxis oder Manuelle Medizin. Dies liegt daran, dass die Wirkung der Akupunktur heute wissenschaftlich erklärt werden kann. Früher dachte man, dass "Energiebahnen" durch Nadelung stimuliert werden, aber jetzt weiß man, dass die Nadel, die wenige Millimeter unter der Haut in den Akupunkturpunkt gestochen wird, nervale Rezeptoren stimuliert.

Der Patient spürt dies als sogenanntes DeQi-Gefühl, das eigentlich unverzichtbar ist und die neurovegetative Reaktion auf den Akupunkturreiz zeigt. Der Reiz wird über Nervenbahnen zum Rückenmark geleitet, von wo aus er über das vegetative Nervensystem auf innere Organe oder zum Gehirn weitergeleitet wird. Dies führt zur Freisetzung verschiedener Neurotransmitter und Hormone, wie zum Beispiel Endorphine, die bei Ausdauersportlern bekannt sind. Es wurde auch eine Verbesserung der Durchblutung in verschiedenen Körperbereichen und eine positive Auswirkung auf das Immunsystem nachgewiesen.

Wann wird mit Akupunktur/TCM behandelt?

Akupunktur ist besonders effektiv bei Schmerzsyndromen wie Rücken-, Knieschmerzen, Schulterschmerzen und Tennisellbogen. Bei Kopfschmerzen und Migräne ist sie oft die bevorzugte Methode, wenn organische Ursachen ausgeschlossen wurden. Interessanterweise müssen bei einer korrekten Behandlung von Migräne selten Nadeln direkt am Kopf gestochen werden. Stattdessen werden Körperpunkte behandelt, da der Kopfschmerz ein Symptom eines allgemeinen Ungleichgewichts ist. Dies gilt auch häufig für die Behandlung von Allergien, Asthma bronchiale und allgemeiner Infektanfälligkeit.

Darüber hinaus sind funktionelle Beschwerden, bei denen organische Ursachen nicht gefunden werden können, gut mit Akupunktur und TCM behandelbar. Dazu gehören nervöser Reizdarm, vermehrtes Schwitzen, nervöse Herzbeschwerden, Schlafstörungen und Menopausenbeschwerden. Eine schulmedizinische Diagnose ist jedoch unerlässlich, um schwere Krankheiten wie Krebs auszuschließen und um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie lange die Behandlung dauern wird. Sobald dies erfolgt ist, steht einer erfolgreichen Therapie mit Akupunktur/TCM nichts mehr im Weg.